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  • Madeleine Brechbühl

Der Mensch ist Teil des nachhaltigen Ökosystems

Der Begriff «Nachhaltigkeit» wird meistens im Kontext von Lebewesen und Ökologie verwendet. Der sorgsame Umgang mit den Ressourcen hat definitiv den Weg in die gesellschaftlichen Diskurse und in unseren Alltag gefunden. Einfallsreiche Startups schiessen wie Pilze aus dem Boden und widmen sich innovativen Ideen wie der sinnvollen Verwendung von «food waste», der Nutzung von Synergien, dem Erweitern nachhaltiger Mobilitätsgestaltung und vielem mehr.


Natürliche Ressourcen und deren Erhalt sind die Themen unseres Zeitalters. So auch in der regenerativen Landwirtschaft, die die Wiederbelebung der Böden und Integration der Produktion in die lokalen Ökosysteme propagiert.



Ich frage mich: Wo steht eigentlich der Mensch in solch einem nachhaltigen, regenerativen Ökosystem? Wenn wir den Menschen als Teil eines ganzheitlichen Systems erachten, wo sämtliches Leben integriert wird, dann kommt dem nachhaltigen Umgang mit Menschen eine wichtige Rolle zu. Besonders in der heutigen Zeit, in der vieles schneller, besser, funktionsfähiger zu sein hat als noch vor 20 Jahren.


In einer Zeit, in der alles plötzlich ungewiss erscheint und im Wandel ist, steigt der Anspruch auf Flexibilität und damit der Druck auf uns Menschen. Das gilt im besonderen Masse in der Landwirtschaft.


Der Alltag von jungen wie älteren Betriebsleiter:innen ist von vielen Herausforderungen geprägt: Preisdruck, finanzielle Engpässe, Generationenkonflikte, Ausfälle von Mitarbeitenden oder Ungleichgewichte in der Work-Life-Balance setzen der psychischen und physischen Gesundheit enorm zu.


Demzufolge erachte ich den achtsamen und eben nachhaltigen Umgang mit der Ressource «Mensch» als sehr zentral.


Der Begriff «Nachhaltigkeit» umfasst die Absicht, Kräfte und Energien nachhaltig einzusetzen, um Systeme langfristig zu erhalten. Besonders in der Landwirtschaft, wo viel und hart gearbeitet wird, sollte die Balance der psychischen und physischen Gesundheit und somit die Integration des Menschen in einem ganzheitlichen System einen wichtigen Platz einnehmen.


Es lohnt sich, dem Wohlergehen der Menschen in der Landwirtschaft genau so viel Beachtung zu schenken wie dem faszinierenden Bodenleben auf dem Betrieb. Konflikte aktiv und lösungsorientiert anzugehen und im Gespräch gemeinsam neue Horizonte und Zukunftsvisionen zu entwickeln, kann das alltägliche Leben auf dem Betrieb entscheidend verbessern.


Kurz: Zum Weg in eine nachhaltige Produktion gehört auch die Regenerierung der involvierten Menschen und die Verbesserung ihrer Lebensqualität.

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